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Newsletter vom 28. Oktober 2025

26. Oktober 2025: Zwei Tage vor dem Nationalfeiertag – nicht Neutralfeiertag – berichtete oe24, dass die FPÖ mit ihrem Antrag, die MinisterInnen auf die Beibehaltung der Neutralität vereidigen zu lassen, abgeblitzt ist.

Zwischenwelt International empfiehlt zu 70 Jahre Österreichisches Bundesheer

“Das Bundesheer steht bereit”

General Alfred Jansa und seine Pläne für militärischen Widerstand gegen einen deutschen Einmarsch 1935 – 1938. Voraussetzungen, Begleiterscheinungen und Rückschlüsse für die Gegenwart

Martin Malek zeichnet ein hochinteressantes Bild Jansas, seiner Arbeit, seines Umfelds – und von den Widerständen, an denen “der Jansa-Plan” letztlich gescheitert ist. Eine aufschlussreiche Lektüre, die gerade in der heutigen Zeit einen beklemmend aktuellen Bezug aufweist.

Eine Folge der Okkupation Österreichs war die Einkreisung der Tschechoslowakei mit ihrer kriegswichtigen Schwerindustrie […].

Die widerstandslose Kapitulation zeitigte verheerende Folgen für die Mentalität der ÖsterreicherInnen.

Das Buch ist vom Verein für Kultur des Widerstands, des Exils und der Aufklärung herausgegeben (vormals Verein zur Förderung und Erforschung der antifaschistischen Literatur) und erschien 2025 im Verlag New Academic Press.

Die Geschichte ist keine Blaupause. Aber sie lehrt, Fragen zu stellen.

Rezension in Die Presse von Günther Haller, 16. August 2025: Das Bundesheer und der „Anschluss“. Warum gab es im März 1938 keinen militärischen Widerstand gegen den Einmarsch der Deutschen? Über General Alfred Jansa und das Scheitern der Politik.  https://www.diepresse.com/19995738/das-bundesheer-und-der-anschluss

Zum Buch und Rezension von Gustav Freudmann:

https://konstantinkaiser.at/2025/03/08/neuerscheinung-das-bundesheer-steht-bereit-von-martin-malek

Offener Brief von Zwischenwelt International an Alexander Van der Bellen,  Präsident der Bundesrepublik Österreich.

Nein, die Auszeichnung Currentzis ist ein Signal nicht für die Freiheit, sondern gegen eine Freiheit der Kunst, die genutzt wird gegen den Zugriff totalitärer Herrschaft.

https://konstantinkaiser.at/2025/10/24/offener-brief-von-zwischenwelt-international

Der russische Dirigent Teodor Currentzis soll, wenn es nach dem Antrag von Andreas Babler, Minister für Kultur (SPÖ), auf Vorschlag der “Kurie” geht, mit der höchsten Kulturauszeichnung Österreichs geehrt werden und damit einen Sitz in der Kurie für Wissenschaft und Kunst erhalten – wo er dann seinerseits dem russischen Einfluss weitere Türen öffnen kann.

Currentzis Orchester “Ewige Musik” hat Geld von den sanktionierten russischen Firmen, von VTB-Bank, Gazprom und der (dank Orbán nur) teilsanktionierten Rosatom angenommen. Currentzis behauptet in einem Spiegel-Interview, dass es “in Europa keine Redefreiheit mehr gibt”. (Kurier, 13.4.2025)

Als der Architekt Prix als Vorsitzender der “Kurie” 2023 Currentzis vorschlug, “baute [er] zeitgleich in Russland, darunter eine Oper auf der Krim” (ORF, Zib1, 24.10.2025) und beklagte sich über die Sanktionen.

Der damalige grüne Kulturminister Werner Kogler kam dem befremdlichen Ansinnen nicht nach.

2025 schlug die “Kurie”, nun unter dem Vorsitz von Peter Noever, der 2011 als Direktor des Museums für Angewandte Kunst wegen privater Feiern und kreativer Nutzung von Fördergeldern zurücktreten hatte müssen, erneut den exzentrischen Dirigenten vor, der 2014 nach der russischen Besetzung eines Teils der Ukraine die russische Staatsbürgerschaft angenommen hat. Ein bisschen erinnert das alles an einen Satirefilm, den Sonja Pleßl zu Beginn der 2000er in der Ukraine gesehen hat, in dem ein Kommandant herrisch-prahlerisch die “großen russischen Komponisten” im Munde führt, um dann einen Soldaten niederzubrüllen, weil dieser ihm nicht erzählt habe, dass Mozart schon gestorben sei. Currentzis, das muss man wissen, ist mit schrulligen Mozart-Interpretationen bekannt geworden. Flankiert von Models auf Instagram.

Die Folgen eines solch verheerenden Signals der Staatsspitze wären allerdings keine Satire. Wer hat sie noch im Ohr, die Worte des Bundespräsidenten: “So sind wir nicht!” 

Bitte schreiben Sie an den Präsidenten der Bundesrepublik Österreich.

Es gehört zu den Aufgaben der Präsidentschaftskanzlei, den Antrag zu prüfen. Prüfen heißt nicht Abnicken. Team der Präsidentschaftskanzlei: https://www.bundespraesident.at/praesidentschaftskanzlei/team

Offener Brief der bildenden Künstlerin Kristina Viera Wolf an den Minister für Kultur, Andreas Babler:

https://konstantinkaiser.at/2025/10/27/sehr-geehrter-herr-kulturminister-babler

Halyna Petrosanyak: Imperialismus, Chauvinismus und Kolonialismus im russischen kulturellen Narrativ

https://konstantinkaiser.at/2025/10/23/imperialismus-chauvinismus-und-kolonialismus-im-russischen-kulturellen-narrativ

Weitere Informationen zu Teodor Currentzis und Österreichs Kulturpolitik, die wir mit einer Buchempfehlung einleiten möchten:

Oksana Stavrou: Russia’s War Against Ukraine: What Is It All About?

Die Übersetzung ins Englische von “Russlands Krieg gegen die Ukraine” ist am 30. September 2025 im Springer-Verlag erschienen. Übersetzung: Lidiya Wukowits.  

27.10.2025, Axel Brüggemann über die Recherchen zu Currentzis: “Darin übernahm Babler als SPÖ-Politiker plötzlich ein FPÖ-Framing und sprach von »Cancel Culture«. Dabei ging es nie ums Canceln, sondern im Gegenteil: um die höchste Auszeichnung Österreichs (die derzeit kein anderer lebender Dirigent hat)!  https://backstageclassical.com/klassik-besserwisserei-und-aerger-mit-der-ehre/

Gert Korentschnig, Kurier, 26.10.2025: Den höchsten russischen Orden für Andreas Babler!

Axel Brüggemann: https://backstageclassical.com/lieber-andreas-babler/

Helmut Brandstätter im Kurier, 25.10.2025: „Ich finde das unfassbar. Ich ersuche Herrn Babler, sich im Detail mit Putins Krieg in der Ukraine zu befassen. Von Anfang an zerstörte Putin nicht nur Häuser und Kindergärten, sondern auch Unis und Bibliotheken. Alles was an ukrainische Kultur erinnert, will er vernichten. Solange sich Currentzis davon nicht distanziert, hat er in Österreich und in unserer Kulturlandschaft nichts verloren.“ https://kurier.at/kultur/teodor-currentzis-babler-oesterreich-preis-ehrenzeichen-russland-krieg-ukraine-putin/403096594

ö1, Mittagsjournal, 24.10.25: https://oe1.orf.at/player/20251024/810845/1761301587000

Zib 1, ORF2, 24.10.25 https://on.orf.at/video/14296718/zib-1-vom-24102025

Bad Blog of Musick: Moritz Eggert, Präsident des Deutschen Komponist:innenverbandes, 11.6.2023: https://blogs.nmz.de/badblog/2023/06/11/offener-brief-an-teodor-currentzis/

„My worst fear is coming true: I’m inside a new Executed Renaissance. As in the 1930s, Ukrainian artists are killed, their manuscripts disappear, and their memory is erased“, schrieb die ukrainische Autorin Viktoria Amelina in ihrem Vorwort über ihren ermordeten Schriftstellerkollegen Wolodymyr Vakulenko. Russlands Truppen haben inzwischen mehr als 65 ukrainische Kulturschaffende “eliminiert”, darunter auch Amelina. PEN-Ukraine hat eine Liste zusammengestellt. 25.10.2023: https://kyivindependent.com/these-ukrainian-artists-writers-were-killed-by-russias-war/

“Wieder brennt die Heimat. Ich stehe auf, ich gehe. Betet für mich. Der Faschismus stürzt wieder auf uns zu. Wie kann man da unbeteiligt bleiben? Es ist Zeit, die Heimat zu retten.“ Lied eines Ensemblemitglieds von Currentzis musicAeterna für die russische Front. (Kurier, 24.11.2022)

Hinweis: In Polen wurde am 27. Oktober 2025 dem ukrainischen Musiker, Lyriker und Schriftsteller Serhij Zhadan die Medaille der Freiheitanlässlich der “Freedom Games” in Łódź, dem führenden Ideen-Festival in Ost- und Zentraleuropa, verliehen: https://igrzyskawolnosci.pl/event/freedom-games-2025

„Wenn ein alter Song plötzlich Bedeutung erhält“

Mariechen„, ein neues Video von DR HALO, in dem ein altes Volkslied in aktuellem Licht dargestellt wird.
https://youtu.be/20T2MZp-RdQ

In Wien fand im Oktober 2025 eine “Großdemo” “für Frieden und Neutralität” zur Verhinderung des “Dritten Weltkriegs” statt. Mit dabei: Palästinenserflaggen, “No salam! No salam!”-Rufe, ImpfgegnerInnen, Werner Murgg (KPÖ), Astrid Wagner und viele falsche Behauptungen.

Beitrag von Konstantin Kaiser, der vor Ort war. Vielen Dank für die Fotos an Dietmar Pichler von INVED, dem Institut zur Verteidigung der Europäischen Demokratien.

Das manifestierte Weltbild ist völlig frei von jeder Osterweiterung des Bewusstseins.

Die Parole vom „sinnlosen Krieg“, wie wir sie schon von Josef Cap, Heinz Fischer und Donald Trump zu hören bekamen, heuchelt ein eisiges Mitgefühl mit den vielen Toten.

Vor der Votivkirche ist die Heuchelei wieder da. Frieden? Man könnte eher von Kriegshetze reden.

https://konstantinkaiser.at/2025/10/18/selbstbestimmt-in-den-untergang

Beitrag von Gustav Freudmann über “Des Friedens falsche Freunde”

So gut wie jede konkrete Forderung […] könnte ja direkt vom russischen Botschafter stammen.

Was bereits oben als niederträchtige Gesinnung bezeichnet wurde, schlägt hier also erst richtig durch: Man betreibt unter dem Deckmantel von Frieden und Neutralität vollkommen unverfroren das Geschäft der hochgerüstetsten aggressivsten Militärmacht der Welt.

https://konstantinkaiser.at/2025/10/13/des-friedens-falsche-freunde

Gedicht von Halyna Petrosanyak: Auf wen können wir uns verlassen?

https://konstantinkaiser.at/2025/10/27/auf-wen-koennen-wir-uns-verlassen

Analyse der aktuellen Kriegssituation in der Ukraine. Nico Lange: https://konstantinkaiser.at/2025/10/01/analyse-der-aktuellen-kriegssituation-in-der-ukraine/

Zum 7. Oktober 2025: Österreicherinnen und Österreicher an der Seite Israels. Aufruf des Vereins “Solidarität Israel”

https://konstantinkaiser.at/2025/10/08/oesterreicherinnen-und-oesterreicher-an-der-seite-israels

Laudatio von Leander Kaiser für Giora Bernstein

Gehalten bei der Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst am 4. September 2025 im Künstlerhaus, Wien

https://konstantinkaiser.at/2025/10/01/laudatio-fuer-giora-bernstein

Gramstätters Verein. Das Geschäft mit der Selbstbestimmung. Satire von Konstantin Kaiser

Fragment aus einem Roman. Publiziert am 10. September 2025 anläßlich des Welttags der Suizidprävention.

https://konstantinkaiser.at/2025/09/10/gramstaetters-verein

Für Teresa. Aus Nikki Giovannis „Love Poems“.
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Ernst Karner

https://konstantinkaiser.at/2025/10/01/fuer-theresa

Herzlichen Dank allen SpenderInnen für die Hilfe für die Ukraine im Widerstand!

Insgesamt konnten am 16. Juni 2024 an Oksana Stavrou 340 Euro übergeben werden, die das Geld während ihrer Ukrainereise nach Iwano-Frankiwsk im Sommer 2025 persönlich an das Rehabilitationszentrum für ZivilistInnen und SoldatInnen übergab,

sowie von den Sammlungen am 29. September und 9. Oktober 300 Euro an Georg Jachan vom Verein für weltweite Nothilfe. Der Verein hilft insbesondere im Donbas, versorgt Binnenflüchtlinge, hilft für notwendige Operationen, überbringt Müsliriegel, die von einer österreichischen Mühle gespendet werden, für von den Russen eingeschlossene UkrainerInnen (sie werden mit Drohnen versorgt), bringt Tierfutter für Verschüttetensuchhunde…   

Hinweise

Gerhard Scheit: “Für Israel. Vier Kapitel über Souveränität als Einführung in negative Urteilskraft” (Ça-ira-Verlag 2025)

Bei mena-watch ist ein Auszug erschienen: mena-watch, 5. Oktober 2025: https://www.mena-watch.com/widrigkeiten-israelische-staatsgruendung/

HEUTE, 28. Oktober 2025

Die Ostgrenze Europas und das zukünftige Verhältnis zu Russland
18:30 – 21 Uhr
Haus der Heimat, Steingasse 25, 1030 Wien
mit
Ihor Zhaloba, Historiker an der Akademie der Wissenschaften in der Ukraine, Co-Vorsitzender der bilateralen Historikerkommission Österreich – Ukraine, Präsident der Paneuropa-Union Ukraine,
Andreas Minnich, Abgeordneter zum Österreichischen Nationalrat, außenpolitischer Sprecher (ÖVP)

https://www.paneuropa.at/termin/die-ostgrenze-europas-und-das-kuenftige-verhaeltnis-zu-russland

MORGEN, 29. Oktober 2025
19 Uhr
Morawa, Wollzeile 11, 1010 Wien
“Der unterschätzte Kontinent”
Präsentation mit Gerald Karner, Brigadier (I.R.), Militäranalyst und Autor des am 25. Oktober 2025 erschienenen Buches “Der unterschätzte Kontinent. Warum Europa die Zukunft gehört”

https://www.morawa.at/detail/ISBN-9783990018538/Karner-Gerald/Der-untersch%C3%A4tzte-Kontinent

Donnerstag, 30. Oktober 2025
19 Uhr
Ukrainische Botschaft
Naaffgasse 23, 1180 Wien
„Art against Artillery: Ukrainische Künstler im Krieg“
Diskussion und Buchpräsentation
mit der ukrainischen Autorin Olha Volynska, der Literaturwissenschaftlerin Mariya Donska nd der Grafikdesignerin (Grafprom) Mariia Norazian
Begrüßungsworte: Andreas Wenninger (Ukraine Office Austria)
Moderation: Paul Klingenberg
Dokumentarfilm Slovo House von Taras Tomenko sowie Lieder des Songwriters Marian Pyrih, der Gedichte ukrainischer Dichterinnen und Dichter der 1920er‐Jahre vertont hat.
Im Anschluss Buffet mit ukrainischen Köstlichkeiten des Café Guten Morgen.
Anmeldung erforderlich! https://www.klingenbergverlag.at/termine/art-against-artillery-ukrainische-botschaft-wien/
Beim Eintritt in die diplomatische Vertretung ist ein Identitätsnachweis vorzuweisen.

Vorschau:
Olha Volynska: Art Against Artillerie. Ukrainische Künstler im Krieg. Aus dem Ukrainischen von Harald Fleischmann. Verlag Klingenberg. Erscheint im Dezember 2025: https://www.klingenbergverlag.at/shop/olha-volynska-art-against-artillery/

Freitag, 31.10.2025
Tagung der Österreichisch-Ukrainischen Historischen Kommission: Besetzte Ukraine: Russische Politik in den okkupierten Gebieten
Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte
Uni-Campus, Spitalgasse 2, Hof 3, Eingang 3.2., 1090 Wien
16 Uhr
Begrüßung und Einleitung: Oleksandra Matviichuk (Center for Civil Liberties Kyjiw)
Panel I ab 17 Uhr mit Oberst Markus Reisner (Wien), Hanna Skoreiko (Czernowitz) und Michael Moser (Wien)
Panel II ab 19 Uhr mit Oleh Turij (Lemberg), Borys Petrunyok und Yonah Diamond
Um Anmeldung wird gebeten: https://iog.univie.ac.at/newsevents/einzelansicht/news/besetzte-ukraine-russische-politik-in-den-okkupierten-gebieten/

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Zwischenwelt International
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