Skip to content

Neuerscheinung: „Das Bundesheer steht bereit“ von Martin Malek


Verlag New Academic Press soeben erschienen und bereits erhältlich
168 Seiten, mit Abbildungen
Preis: € 17,90
ISBN 978-3-7003-2328-0

Herausgegeben vom Verein zur Förderung und Erforschung der antifaschistischen Literatur in der Buchreihe „Antifaschistische Literatur und Exilliteratur – Studien und Texte. Neue Reihe.“ 

Vor gar nicht allzu langer Zeit war die Thematik, der sich Martin Malek in diesem Buch annimmt, eine höchst akademische. Die Beschaffenheit von Spannungsfeldern, in denen Politik vor ebenso dringenden wie überlebenswichtigen militärischen Entscheidungen steht, während Militär sich von Politik immer weniger fernzuhalten vermag, kannten wir, wenn überhaupt, gerade mal aus der Vorvergangenheit. Ein Versäumnis, wie sich inzwischen herausgestellt hat, für das den Preis zu bezahlen uns in gar nicht mehr so ferner Zukunft wohl kaum erspart bleiben wird. So liegt es nahe, in Vorbereitung auf unvermeidlich Kommendes, gleichsam in einem ersten Schritt, dort anzuknüpfen, wo vor gut achtzig Jahren der Faden liegen geblieben ist.

Es ist Malek anzurechnen, sich in dieser Situation gerade mit jenem Österreich eingehender zu beschäftigen das, bedroht von einem mächtigen und unverhohlen aggressiven Nachbarn, sturmreif geschossen im Inneren, sich einem Überlebenskampf ausgesetzt sieht, der mit den zur Verfügung stehenden Mitteln kaum zu gewinnen ist und der, wie wir wissen, in bedingungsloser Kapitulation endet, die weder fürs Land, noch für seine Menschen und schon gar nicht für Europa auch nur das Geringste zum Besseren wendet.

Malek richtet seinen Blick auf Entstehung und Entwicklung des Österreichischen Heeres seit dem Vertrag von St. Germain, er beschreibt die handelnden Akteure in Politik und Militär im Kontext mit der doch sehr speziellen inneren und vor allem äußeren Entwicklung des kleinen und jungen Staates und er geht detailliert auf die Optionen ein, die für den Fortbestand der österreichischen Unabhängigkeit, besonders ab 1936, noch zur Wahl stehen.

Im Fokus ist dabei der sogenannte „Jansa-Plan“, der die militärische Verteidigung Österreich gegen einen Angriff aus dem Deutschen Reich zum Ziel hat, um dann von der Politik in der Zeit der Entscheidung kurz und schmerzlos – verworfen zu werden.

Die Conclusio aus seinen Studien überlässt Malek dem Leser – und das ist gut, kann das Buch dadurch doch einen ernsthaften Anstoß zu einer Diskussion leisten, die zu führen heute wohl kaum jemand in unserem kleinen Land erspart bleiben wird.

Gustav Freudmann

Published inAktuellesNeuerscheinungen