Wien, Donnerstag, 23. Jänner 2025 |
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Bekannte, UnterstützerInnen und Interessierte |
Wir trauern um Martin Pollack. Sein Tod ist ein herber Verlust für Österreich und Europa. „Martin Pollack wusste wie kaum ein anderer um die Gefährlichkeit der Lüge im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit und schrieb dagegen an. Er wusste, dass mit Empört- und Entsetztsein nichts getan war gegen die Infamie der Lüge. Er wusste, dass unausgetragener Konflikt und Halbverstandenes und Ungelöstes Düngemittel der Lüge sein können.“ |
Nachruf von Konstantin Kaiser und der Redaktion Zwischenwelt international über den Schriftsteller, Übersetzer und politischen Menschen Martin Pollack, der 2023 den Theodor Kramer-PreisträgerInnen Appell zur Hilfe für die Ukraine im Widerstand verfasste, der Unrecht nicht hinnahm, der trotz schwerer Krankheit bis zuletzt an seinem neuen Buch „Zeiten der Scham. Reportagen und Essays“ arbeitete, in Zwischenwelt international auf: https://konstantinkaiser.at/2025/01/22/wir-trauern-um-martin-pollack/ Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Frau Ingrid. Es war leider nicht mehr möglich, sich zum geplanten gemeinsamen Essen mit Martin und seiner Frau bei Konstantin Kaiser in Wien zu treffen und dabei über das Europa nach 2014 und die geistige Verfasstheit in Österreich zu reden. |
Verstorben ist leider auch der Autor und Herausgeber Gerhard Jaschke. Gerhard Jaschke gab jahrzehntelang „Feribord. Zeitschrift für Literatur und Kunst“in der Edition Freibord heraus. Die Verabschiedung von Gerhard Jaschke, der am 8. Jänner nach schwerer Krankheit verstorben ist, findet am 11. Februar um 11 Uhr in der Feuerhalle Simmering, Raum 2, statt. |
Leander Kaisers „Brief an die FriedensfreundInnen zur gegenwärtigen politischen Situation in Österreich“ vom 10. Jänner 2025 liegt nun auch auf Englisch vor: A Letter to Advocates of Peace on the current political situation in Austria https://konstantinkaiser.at/2025/01/21/an-open-letter-to-advocates-of-peace/ Übersetzung: Cynthia Peck-Kubaczek „To me, it seems impossible to confront our right-wing radical architects of an ‘illiberal democracy’ under authoritarian leadership (…) if with regard to the central question of foreign policy, which has long become the central domestic issue in Europe, one largely shares their position and supports them, directly or indirectly, through one’s own peace activities.“ Im Anhang finden Sie den Offenen Brief an die FriedensfreundInnen auf Deutsch als PDF. Wir bitten um Verbreitung! Leander Kaisers Kommentar der politischen Lage Österreichs lässt sich auch als Analyse zur politischen Lage der europäischen Länder mit ähnlich bedrohlichen Tendenzen lesen. https://konstantinkaiser.at/2025/01/11/brief-an-die-friedensfreundinnen/ |
Morgen: Freitag, 24. Jänner 2025 10 Years of War in Europe: Russian Threat to the European Union and Austria 16:30 – 19:15 Uhr Marietta-Blau-Saal Universität Wien Universitätsring 1 1010 Wien Das Forschungszentrum für die Geschichte der Transformation (Research Center for the History of Transformation, RECET), das Disinfo Resilience Network Vienna und der Ko-Initiator Boryslav Ostretsov laden zu einer kritischen Diskussion über die zunehmende russische Bedrohung Europas und Österreichs. Mit Fabian Baumann (Universität Heidelberg), Cornelius Granig (Sigmund Freud PrivatUniversität), Wolfgang Mueller (Universität Wien), Jannis Panagiotidis (RECET), Liliia Sablina (Central European University) und David Stögmüller (Abgeordneter zum Nationalrat der Grünen). Mehr Informationen: https://www.recet.at/event-news/events/detail/10-years-of-war-in-europe |
„Russlands Krieg gegen die Ukraine: Fallstudien“, die didaktische Broschüre von Oksana Stavrou, ist nun kostenlos zum Download erhältlich: https://www.russlands-krieg-gegen-die-ukraine.info/ Die 15 Fallstudien eignen sich für den Unterricht ab der 9. Schulstufe. Sie können aber auch für Diskussionen mit Jugendlichen und Erwachsenen in der breiten Öffentlichkeit verwendet werden. Unterstützt wurde die Broschüre von der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich. |
24. Februar 2025 Dritter Jahrestag von Russlands Großinvasion „Bucha“ Burg Kino, Großer Saal, 20:30 Uhr Opernring 19 1010 Wien „Bucha“ des ukrainischen Regisseurs Stanislav Tiunov handelt von der wahren Geschichte des litauischen Juden Konstantin Gudauskas. Gudauskas rettete Hunderte Menschen aus russischer Besatzung und Folter in Bucha, Irpin und Hostomel unter dem Einsatz seines eigenen Lebens. Seine Handlungen ergeben sich aus der Logik der ersten Schritte des Widerstands und daraus, dass er nicht wegschauen, dass er die Menschen in Todesgefahr nicht vergessen kann. Gudauskas hatte in der Ukraine Asyl bekommen, nachdem er seine Heimat Kasachstan verlassen musste, da ihm dort Verfolgung aufgrund seiner menschenrechtlichen Arbeit drohte. Russlands Großinvasion kam für ihn wie die Rückkehr des Bösen. Burg Kino Wien: https://www.burgkino.at/movie/bucha Informationen zum Film: https://bucha.film/de |
Empfehlung Für Analyse, Hintergrundinformationen und Aufklärung der Propaganda von IslamistInnen und ihren „nützlichen Idioten“ sowie deren Einfluss auf Medien und internationale Organisationen empfehlen wir den unabhängigen Nahost-Thinktank mena-watch: https://www.mena-watch.com/ Die Anmeldung zum Newsletter ist sinnvoll, da er Informationen enthält, die über die Homepage hinausgehen. Anmeldung unter: https://www.mena-watch.com/newsletter/ Florian Markl berichtete am 2. Dezember 2024 auf mena-watch über die Absage der Universität Leipzig eines Vortrags des renommierten israelischen Historikers Benny Morris aus „Sicherheitsbedenken“ – Folge dessen, dass sich manche „beleidigt“ fühlen könnten. …. Benny Morris hätte am Institut für praktische Theologie der Universität Leipzig im Rahmen der Ringvorlesung über „Traditionen und Gegenwart des Antisemitismus“ über das Thema „The 1948 and Jihad“ sprechen sollen. Sein Buch „1948. Der erste arabisch-israelische Krieg“ gilt als Standardwerk mit akribischen Details, geeignet, mit „auch im deutschen Sprachraum weitverbreiteten Mythen und Legenden rund um die Staatsgründung Israels aufzuräumen.“ https://www.mena-watch.com/uni-leipzig-kapitulation-vor-israelfeinden/ |
Weitere Hinweise: Martin Pollacks letztes Buch „Zeiten der Scham“ wird von Gerhard Zeillinger herausgegeben, der auch das Nachwort schreibt. Sein Nachruf auf einen Freund: https://www.derstandard.at/story/3000000253348/martin-pollack-verstorben-der-grosse-erinnerungsarbeiter-der-europaeischen-literatur Martin Pollacks Laudatio vom März 2023 an die ukrainischen ÜbersetzerInnen Mark Belorusez, Chrystyna Nazarkewytsch, Halyna Petrosanyak, Roksolana Sviato und Nelia Vakhovska anläßlich der Verleihung des Literaturpreises der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen – Straelener Übersetzerpreis 2023. In seiner Laudatio geht es um eine Art Familientreffen, um das beschämende Ungleichgewicht und die „tiefe Ignoranz“ in der hiesigen Literaturlandschaft, um Dankbarkeit gegenüber ukrainischen ÜbersetzerInnen und aufrichtige Solidarität: https://www.euk-straelen.de/kunststiftung-nrw/straelener-uebersetzerpreis/archiv/straelener-uebersetzerpreis-2023/laudatio-dr-martin-pollack Interview mit Martin Pollack vom 1. März 2022: „wir müssen in der Wahrheit leben und er (Pollack) glaubt, dass die Wahrheit am Ende siegen wird.“ https://burgenland.orf.at/stories/3145444/ Porträt über Martin Pollack als „Schriftsteller und Bauer“ im Südburgenland vom 12. März 2012, dem Jahr, als Pollack den Programmschwerpunkt der Leipziger Buchmesse kuratierte und sich mit Verve dafür einsetzte, die Türen zur polnischen, ukrainischen und belarusischen Literatur zu öffnen. Er spricht im Filmporträt über die Fasane in den Bäumen und die Hasenfüßigkeit von Verlagen: https://www.youtube.com/watch?v=7AhzdYNui2E (6:36 Minuten) Jury Andruchowytsch im November 2010 über „Mut und Klarheit“ des Schriftstellers Martin Pollack, der ein Jahr später mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2011 geehrt wurde. Er spricht darin über die Vergangenheit, die aus dem „Hinterhalt ihrer Hölle“ anspringt, über die Einweihung neuer Stalin-Denkmäler, über die drei schlimmsten Dämonen des heutigen Europa Heuchelei – Selbstzufriedenheit – Unwissen: „Wozu heute, sechzig Jahre später, aufklären und aufwühlen, warum Rotarmisten am Rande eines österreichischen Dorfes zwei polnische Zwangsarbeiter erschossen? Wozu all diese Nachforschungen? Martin Pollack kennt die Antwort, und sie ist einfach: wegen der Wahrheit.“ https://www.derstandard.at/story/1289608859951/der-wahrheit-wegen |
Herzlich, Konstantin Kaiser Zwischenwelt International |
Kontakt/Impressum Dr. Konstantin Kaiser Engerthstraße 204 A-1020 Wien Österreich https://konstantinkaiser.at E-Mail: k@konstantinkaiser.at |
Newsletter vom 23. 1. 2025
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