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Gerhard Jaschke ist am 8. Jänner in Wien gestorben

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Stephan Eibels Worte an den verstorbenen Freund

das ganz große ereignis
nein nicht das!
das ganz ganz große ereignis
ist: gerhard tot

am 8.soll er gestorben sein
dank ihm, hab ich verstanden
die niederflurstraßenbahnen
schließen viel zu schnell die türen

und selbstverständlich wollt er lesen
an seinem geburtstag – hab
keinen kalender – aber
7. april war gebongt

gerhard war ein verschenker
hab ich zu bettina vor jahren gesagt
ein schenker – großzügig und heiter
das einige als unterklassig verkannten

tatjaschkeisch brachte er in die literatur
eine authentisch lässige lockerheit
die nicht in kategorien wie so was
ist aber zu banal! zu erfassen sind

keine noch so schwere aufgabe
vermochte ihn in unfreiheit zwingen
er dozierte in der akademie der bildenden kunst
ostbahn kurti und günter brödl applaudierten mit den studenten

es war dozentisch, auf einer
stufe der ironie und absurdität
die er sogar in der gav beim briefe
in kuverts stecken hatte

und so auch sein schreiben
genial, neben nebensächlich
und niveau brechend einfach
und so lieb und warmherzig

erst in den letzten jahren
lernt ich seine zornige seite
sein wollen ins gute, ins wohlwollende
ins gscheitere……

das bewunderte ich, die kraft
zur tat, wobei er diese gschicht hatte:
keinen körperlichen kampf
gewinnen zu können

und ohne ingrid wär der gerhard
schon auch ein mensch gewesen
der sich getraut hätte, ein genie zu sein
aber dank ingrid wald ist er zu
einem geworden! gerhard for ever!

Published inLyrik