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Newsletter vom 11. 5. 2025

SAVE THE DATE 26. Mai 2025

 Ein literarisches Jubiläumsfest für Herbert (Harry) Kuhner!

Montag, 26. Mai 2025 um 19 Uhr
Bezirksmuseum Neubau

Stiftgasse 8/1. Stock, 1070 Wien

Mit Herbert Kuhner, Konstantin Kaiser, Maria Harpner und Stephan Eibel.

Im Anschluss laden wir zu Wein und Brötchen.

Um Anmeldung wird gebeten: k@konstantinkaiser.at

Eine Veranstaltung des Vereins zur Förderung und Erforschung der antifaschistischen Literatur in Kooperation mit dem Bezirksmuseum Neubau, gefördert vom BM:KköS und Stadt Wien. 

8. Mai 2025: Achtzig Jahre seit Ende des 2. Weltkriegs und in Europa wird gefeiert.

In ganz Europa?

Beitrag von Redaktion “Zwischenwelt international” zu Gedenk- und Siegesfeiern im Mai 2025:

“die Frage der Feierwürdigkeit des Kriegsendes ist relativ einfach beantwortet”

Am Roten Platz in Moskau wurde am 9. Mai “Der Tag des Sieges” gefeiert: Mit iranischen Shaded-Drohnen, die Menschen in der Ukraine töten. Russland kämpfe “gegen Nazismus, Russophobie und Antisemitismus” (Putin in seiner Ansprache am Roten Platz, 9.5.2025). Das iranische Mullah-Regimes ist jenes, das Israel vernichten will und hinter der islamistischen Hamas und Hisbollah steht.  

“In Moskau wird selbstverständlich nicht, wie im freien Europa, die Befreiung von Diktatur und Unrechtsregime gefeiert, denn eine solche hat ja dort 1945 keineswegs stattgefunden. Was gefeiert wird, ist der glorreiche Sieg über den untreuen Verbündeten Hitlerdeutschland, dessen Aggressionskrieg in Westeuropa vom Sowjetregime fast zwei Jahre lange getreulich mitgetragen wurde. Kein Zufall, dass es in der russischen Geschichtsschreibung den 2. Weltkrieg, wie er im September 1939 gemeinsam mit Hitlerdeutschland begonnen wurde, gar nicht gibt.”

Der 9. Mai 2025 ist Europatag, Tag der “Schuman-Erklärung”, Grundstein für ein geeintes Europa in Frieden.

Zum Europatag veröffentlichte “Zwischenwelt international

“VOLJA”: Der ukrainische Essayist, Dichter und Übersetzer Juri Andruchowytsch über Wille und Freiheit, Nachbarn, Passion und Frieden. Interview mit Sonja Pleßl. Herzlichen Dank an Oksana Stavrou, die das Gespräch ermöglichte!

Konstantin Kaiser zum Karl-Lueger-Denkmal

In Österreich wurde am 8. Mai bei einer offiziellen Gedenkansprache von “der Bestie” gesprochen. Das ist ein Rückfall in Zeiten vor Hannah Arendt. Die “Banalität des Bösen” kennt keine Monster, nur Menschen. Konstantin Kaiser und Siglinde Bolbecher schrieben in einem Aufsatz: “Die Art und Weise, in der die Ursachen des Faschismus jeweils bestimmt werden, bestimmt auch die Perspektive seiner Überwindung – ob der Faschismus zu einem metaphysischen Verhängnis wird, vor dem man sich abwartend nur in unversehrte Bezirke des Daseins zurückziehen kann, oder ob es notwendig und aussichtsreich erscheint, den Kampf gegen ihn aufzunehmen.”

Faschismus, Islamismus, Totalitarismus, Antisemitismus, Frauenhass: Es sind Menschen, keine Monster. Es ist keine schlafende Bestie von damals, es sind leider auch unsere Zeitgenossen. 

“Wie sehr alle noch im Banne dessen stehen, was sie aufklären wollen oder sollten, zeigt sich darin, dass das Selbstverständlichste im Falle des riesigen Lueger-Denkmals nicht vorgeschlagen wurde”

schreibt Konstantin Kaiser zum Lueger-Denkmal in einer am 8. Mai 2025 erweiterten Fassung für “Im Dickicht”:

„Menschen, Frauen, Kinder“

Gustav Freudmann zu den am 7. Mai 2025 getätigten Äußerungen des ehemaligen Staatsoberhauptes Österreichs, Heinz Fischer, über Israel und was Jüdinnen und Juden, geht es nach Fischer, tunlichst nicht tun sollten. Publiziert am 7. Mai in “Antisemitismus und Kultur”: 

“Fischer kann oder will offenbar eines der schäbigsten und gleichzeitig billigsten Stereotype des Antisemitismus nicht auslassen”

“Was mir ebenfalls nicht bekannt wäre, ist dass Herr Fischer als Vizepräsident der Österreichisch-Nordkoreanischen Freundschaftsgesellschaft, über eines der ekelhaftesten Mörderregimes dieses Planeten auch nur ein einziges böses Wort verloren hätte.”

„Moskau hat es schon wieder getan“

Schlussplädoyer der neunzehnjährigen russischen Studentin Daria Kosyrewa, in St. Petersburg. Sie hatte am Schewtschenko-Denkmal einen Zettel mit einem Auszug aus dessen Gedicht “Vermächtnis” befestigt. Übersetzung von Gustav Freudmann eines Auszuges ihrer Rede (nach einer englischen Übersetzung von Anton Geraschtschenko):

„Wenn Taras Grigorowitsch (Schewtschenko) in unsere Zeit, hierher käme, sollte ich vielleicht sagen, er würde sehr erstaunt sein? Nein, er wäre überhaupt nicht erstaunt. Denn er würde ein sehr vertrautes Bild vor Augen gehabt haben: Moskau hat es schon wieder getan.”

Прощання – Емпірія – Висновок

Über das zerbrochene “Füllhorn der Zeit” sprach Konstantin Kaiser mit den Autorinnen Regina Hilber und Ganna Gnedkova beim Leseabend zu “Zerbrochene Illusionen” am 29. April 2025, an dem Ganna Gnedkova zum ersten Mal ihre Übersetzungen ins Ukrainische von Konstantin Kaisers Gedichten “Abschied”, “Empirie” und “Fazit” präsentierte. Regina Hilber las aus ihrem Czernowitz-Zyklus aus Super Songs Delight. Vielen Dank an die Autorinnen, allen Mitwirkenden und den KooperationspartnerInnen GAV Grazer Autorinnen Autoren Versammlung und der Buchhandlung OrtnerBücher! Die Übersetzungen und Fotos finden Sie im Bericht über den Leseabend “Zerbrochene Illusionen” in “Lyrik”:

Rezensionen:

Konstantin Kaiser über Karl Markus Gauß’ neues Buch “Schuldhafte Unwissenheit. Essays wider Zeitgeist und Judenhass.” Wien: Czernin Verlag 2025. 125 S.

Helmuth Schönauer, Schriftsteller, Satiriker, ehemaliger Bibliothekar der Universität Innsbruck über “Ausgedehnte Gegenwart”:

Monika Vasik, Lyrikerin, Ärztin und Mitbegründerin der “Poesiegalerie” über “Die Entfremdung ist ein Untermieter der Hoffnung. Lügengedichte und kleine Geschichten”:

Kalman Segals “Lider”, herausgegeben von Agnieszka Jankowska mit ihrem “instruktiven, wunderbar kenntnisreichen Nachwort” (Konstantin Kaiser) sind nun erhältlich. Den Band eröffnet ein Gedicht von Konstantin Kaiser.

Konstantin Kaiser in einem kurzen Bericht: 

Kalman Segal: Lider. Gedichte. Hg. von Agnieszka Jankowska.
Aus dem Jiddischen ins Deutsche übertragen von Agnieszka Jankowska
.
Berlin, Leipzig: Hentrich & Hentrich 2025. € 25,60

Herzlichen Dank allen SpenderInnen, die am 29. April und am 6. Mai für “Hospitalier” in Pawlohrad spendeten! 205 Euro kamen zusammen und sind über Ganna Gnedkova bereits am Weg nach Pawlohrad.

Aufmerksam auf den Spendenaufruf von “Hospitalier” machte uns Ganna Gnedkova, Gründerin des “Medienzentrums der ukrainischen Community” über Facebook. Am 25. April 2025 hatte die russische Armee die Basis der Organisation mit den Rettungswägen, der Medizin, der gesamten Technik und dem Archiv der Freiwilligen zerstört. Jana Zinkewitsch, die mit 18 Jahren 2014 “Hospitalier” gegründet hatte, entschied, die Basis wiederaufzubauen und weiterzumachen. Bei den russischen Terrorangriffen auf Pawlohrad sind drei Menschen ermordet worden, darunter ein Kind. Pawlohrad liegt ca. 75 Kilometer östlich von Dnipro, wo sich mit dem Menorah Center das weltweit größte jüdische Zentrum befindet. In der Ukraine leben nach verschiedenen Schätzungen zwischen 56000 und 400000 Jüdinnen und Juden, sie bilden, je nach Schätzung, die fünftgrößte jüdische Community der Welt. Diese Information geben wir, weil wir uns fragen, ob denn bei den Gedenk- und Feierleichkeiten in Österreich die in unserer Zeit durch den russischen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine an Leib und Leben bedrohten jüdischen Kinder, Frauen und Männer mitgedacht werden?

Vielen Dank dem Otto-Mauer-Zentrum, dass es möglich war, einen Spendentisch aufzustellen. Am 6. Mai hielt der Sprachwissenschaftler Prof. Michael Moser einen Vortrag zu den Sprachen der Ukraine, ein Themengebiet, das ganz besonders dem russischen imperialen Blick ausgesetzt war und noch immer ist, was sich in verschiedenen Publikationen, auch wissenschaftlichen, widerspiegelt. Die zurzeit in Wien forschende Osteurophistorikerin Franziska Davies, die sich in Deutschland gegen die Desinformantin Gabriele Krone-Schmalz gewehrt hat (Krone-Schmalz trat auch im Aktionsradius Wien auf…), Anna Pattermann, die Gründerin von Unlimited Democracy – Verein zur Demokratisierung, und die Juristin und Autorin Oksana Stavrou hielten Impulsstatements.

Zu den weiteren Vorträgen der Reihe “Unser Europa – Fokus Ukraine” siehe:

https://www.katholisch.at/aktuelles/152206/wien-katholische-akademiker-laden-zu-ukraine-veranstaltungen

Hinweis:

Montag, 12. Mai 2025, 16 Uhr

“Aula der Wissenschaften”

Wollzeile 27a, Wien

Feierliche Finnisage der Ausstellung von Ivan Marchuk, einem der wichtigsten bildenden Künstler der Ukraine, der, als junger Mensch wöchentlich vom KGB verhört, in hohem Alter 2022 wieder aus seiner Heimat flüchten musste und nun in Wien lebt.

Während der Finnisage wird auch ein Kinderprogramm angeboten.

Musikprogramm mit Bohdana Pivnenko (Violine), Susanna Chakhoyan (Gesang), Zoltan Almashi (Cello und Komposition) und Solistinnen und Solisten des renommierten “Kyiv Kamerata Orchester”. 

https://ivan-marchuk.com/assets/popup-1409f4d5010892b4f93eb1eda76e81898f6b2ece286bf41f740bc44f01939ea3.mp4

Presseschau:

Bericht im Standard zum 9. Mai 2025: Russischer Aufmarsch mitten in Wien:

https://www.derstandard.at/story/3000000269116/tag-des-sieges-russischer-aufmarsch-mitten-in-wien

“Einige Menschen bleiben perplex stehen, angesichts der vielen russischen Fahnen – darunter auch die des Zarenreichs – und der Sowjetlieder, die aus den Lautsprechern schallen. Triumphal und skurril zugleich wirkt der Aufmarsch, der von Trommeln getaktet wird, und aus dem immer wieder „Hurra“-Rufe schallen.”

Mit dabei: “ein Mann aus Österreich, der es in der russischen Welt weit gebracht hat. Patrick Poppel, einst unterwegs im Umfeld des Identitären-Mitgründers Alexander Markovics und bis 2019 Generalsekretär des pro-russischen Suworow Instituts“. Er sei ‚Vertreter des Außenministeriums der Republik Südossetien‘, ein von Russland seit 1990 de facto kontrolliertes georgisches Gebiet. Patrick Poppel hatte 2012 und 2018 den russischen Faschisten Alexander Dugin, einen „Philosophen“, nach Wien eingeladen, war 2018 „Wahlbeobachter“ im russisch besetzten ukrainischen Donbas und auf der russisch besetzten ukrainischen Krym.

In Wien fanden sich das “Unsterbliche Regiment” ebenso wie sowjetische, russische, belarussische Fahnen, Georgsbänder, Banner “Frieden mit Russland!”.

Wenig überraschend war die Kombination von Prorussen und Pali-Tuch, dem pro-palästinensischen Halstuch, zum russischen „Tag des Sieges“. Neben [Putin], “einer der intelligentesten Staatsmänner der Welt“, war zu hören: „Israel erpresst alle!”

Bericht in The Moscow Times zum “Unsterblichen Regiment”: “Letting the Dead March Again: How the Immortal Regiment Occupies the Present” über die gezielt inszenierte Geschichtsfälschung des Kreml als ideologische Sabotage der Erinnerungs- und Gedenkkultur anderer Länder: 

https://www.themoscowtimes.com/2025/05/09/letting-the-dead-march-again-how-the-immortal-regiment-occupies-the-present-a89009

“Make no mistake. This is a Kremlin orchestration, cultivated within Russia and exported to sow Moscow’s narratives into the commemorative landscapes of foreign nations.”

In Lwiw in der Ukraine wurde indes am 9. Mai 2025 die Einrichtung eines Sondertribunals zur Ahndung der russischen Aggression (Angriffskrieg), der russischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der russischen Kriegsverbrechen verkündet:

https://www.diepresse.com/19667596/startschuss-fuer-sondertribunal-in-lwiw

Zur “Lwiwer Erklärung”:

https://mfa.gov.ua/en/news/lvivska-zayava-shchodo-zavershennya-roboti-koaliciyi-derzhav-zi-stvorennya-specialnogo-tribunalu-shchodo-zlochinu-agresiyi-proti-ukrayini

Videoaufzeichnung der Veranstaltungsreihe: Europas Sicherheit gemeinsam denken. Einflusskampagnen, Subversion und Desinformation. Gast: Dietmar Pichler, Gründer des Disinfo Resilience Network Vienna. Moderation: Kati Schneeberger, Präsidentin von Vienna Goes Europe. Die gesamte Arbeit gegen Desinformation zeigt, dass es nicht bloß um „die Ränder“ geht. Russische Demokratiezerstörung arbeitet auch dort, wo ein „Vertrauensvorschuss“ besteht: Über Bücher in ganz „normalen“ Buchhandlungen, „Star“-JournalistInnen, Unis, Parteien, Wirtschaftsverbindungen und auch über das „Gedenken“. Dabei spielt auch Heuchelei eine tragende Rolle.  https://www.youtube.com/watch?v=gq-pXfcjX88

Benjamin Nägele, Generalsekretär der Israelitischen Kultursgemeinde, über Heinz Fischer. Dieser zeige sich „nur als Freund ermordeter Juden“: https://www.diepresse.com/19658635/ikg-generalsekretaer-zu-heinz-fischer-bedient-sich-einer-der-aeltesten-antisemitischen-formeln

Ben Segenreich über die Pläne Israels gegen die Hamas im Gazastreifen: https://www.mena-watch.com/das-theoretische-ziel-ist-hamas-kapitulation/

Nina Koren, Kleine Zeitung, im Interview mit Oksana Sabuschko: https://www.kleinezeitung.at/politik/aussenpolitik/19593439/wie-hat-der-krieg-sie-veraendert-frau-sabuschko

Oksana Sabuschko spricht über menschliche Wärme, wie sich im Krieg das Wichtige klarer vom Unwichtigen abhebt, ihr Buch “On Europe”, in dem sie die Ideen von Hetman Masepa aus dem frühen 18. Jahrhundert neu aufgreift und die künftige Rolle der Ukraine in Europa skizziert, und ihr Erstaunen über den ukrainischen Staat: “Wir warten nicht lange auf den Staat. Wir nehmen die Dinge selbst in die Hand. Interessanterweise hat sich jetzt im Krieg gezeigt, dass auch unser so angezweifelter Staat wesentlich besser funktioniert als wir dachten.”

Das Interview fand in Wien statt, in Folge der Podiumsdiskussion mit Oksana Sabuschko, Martin Malek und Konstantin Kaiser zu “Totalitarianism in the 21st Century: How Is Resistance Possible?”

Feine Glosse von Cornelius Hell in der “Presse” vom 10. Mai 2025 zum Muttertag: “Verzeih, ich habe mich für dich geschämt”. Mit 75 Jahren ging meine Mutter wieder in die Schule.

“Erst jetzt begreife ich: Mit ihrer Hände Arbeit hat sie meine Matura ermöglicht, doch als sie sie machen wollte, kam von mir keine Ermutigung. Erst heute kann ich mich schämen, dass ich mich geschämt habe für sie.”

“Zwischenwelt international” wünscht allen Müttern alles Gute zum Muttertag – resilient und niemals aufgebend.

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