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Peter Hodina

Quelle: Email

Lieber Konstantin, ich bin entsetzt über diese Vorgänge!

Ich habe Dich ja erst vor nicht einmal drei Jahren kennengelernt und weiß aus meiner Erfahrung nur Gutes zu berichten. Was hier vermittelt wird, deckt sich überhaupt nicht im geringsten mit meiner Erfahrung, es scheint mir ein arges Zerrbild zu sein. Ich finde, so kann und darf man nicht mit dem Menschen umgehen, der 40 Jahre lang die TKG ganz wesentlich aufgebaut hat, wovon ja sowohl die Zeitschrift ZWISCHENWELT als auch der Verlag unausradierbar Zeugnis ablegen.

Sowohl bei den Treffen in Niederhollabrunn als auch beim 40-Jahr-Jubiläum der TKG hatte ich den Eindruck, dass Du beim Publikum höchstangesehen und beliebt warst und dass es ein immenser Verlust wäre, in Zukunft Dich dort zu vermissen.

Ich habe Dich als einen freundlichen, kritisch auf den Kern, radikal auf die Wurzeln dringenden, manchmal etwas launigen, niemals dabei unangenehmen Menschen kennengelernt, der übrigens nicht nur meine Textbeiträge sogleich nach Einlangen gelesen, sondern auch die Honorare immer äußerst pünktlich und zuverlässig überwiesen hat.
Freilich kenne ich nicht die Interna. Aber diese in die Öffentlichkeit zu tragen, ohne dem Beklagten Möglichkeiten zur Gegenrede zu geben, halte ich für unschön, um schlimmere Worte zu vermeiden.

Die vielen internationalen, meist schon älteren Abonnent*innen kennen sich jetzt nicht mehr aus, weil sie die TKG über die vielen Jahre mit Dir und Deiner Leistung verknüpft haben. Es ist, glaube ich, weniger so, dass Du die TKG mit Dir identifizierst, sondern dass die vielen Mitglieder das tun, die überhaupt kein Verständnis dafür erübrigen können, Dich ausgebootet zu sehen.

Ich kenne wie gesagt die Interna nicht, aber was davon hier durchgedrungen ist, bestärkt mich in meiner Kaiser-Treue!

Ich wünsche Dir Kraft und guten Mut im Widerstand, wenn es sein muss, diesmal auch gegen Teile der eigenen Besatzung. Aber man kann so sich nicht des verdienten Kapitäns entledigen.

24. April 2024

Published inSolidarität, Protestschreiben, Generalversammlung, Schiedsgericht