Wir unterstützen die Distanzierung von der Resolution „Für den Schutz von Schriftsteller:innen und Journalist:innen im aktuellen Nahostkonflikt“ des PEN Berlin vom 8. 12. 2024.
Nach dem, was am 7. Oktober 2023 geschehen ist und in der Festhaltung von Geiseln weiterhin geschieht, ist uns die Verantwortung auferlegt, unbedingt Partei zu ergreifen gegen jede Form der Rechtfertigung der Hamas und dafür einzutreten, dass sich dieses Progrom nie wiederholen darf und dass die Mordgesellen des 7. Oktober die gerechte Strafe ereilen muss. Wir haben daher alles zu vermeiden, was der Propaganda der Hamas dienen und im Sinne der Rechtfertigung ihrer fortgesetzten Untaten ausgelegt werden kann. Wir müssen daher auch dann, wenn es um eine Solidarität mit sogenannten unschuldigen Opfern geht, auf jeden Fall zuerst genau hinschauen und uns auch die Zeit nehmen herauszufinden, mit wem man es da wirklich zu tun hat. Immerhin ist Israel so ziemlich das einzige Land im Nahen Osten, wo Pressefreiheit, Meinungsfreiheit und Freiheit der Kunst garantiert sind, und KritikerInnen der Regierung weder eingesperrt noch gefoltert oder hingerichtet werden, wie es im Hamasherrschaftsbereich der Fall war und ist. Ein Propagandist ist kein Journalist! Wir haben kein Vertrauen in eine angemaßte Überparteilichkeit. Wir danken Alida Bremer für die Information zur Distanzierung von der Resolution des PEN Berlin vom 8. Dezember 2024.
PS: Abstoßend in der Resolution vom 8. 12. 2024 ist das Gegenüberstellen von Opferzahlen, als müsste Israel die Verteidigung seiner Existenz durch das Ausmaß seiner Opfer rechtfertigen.
Verein zur Förderung und Erforschung der antifaschistischen Literatur
9. Dezember 2024, Öffentliche Distanzierung von Mitgliedern des PEN Berlin zur Resolution der Mitgliederversammlung am 8. Dezember 24
Am 8. Dezember hat die Mitgliederversammlung des PEN Berlin eine Resolution „Für den Schutz von Schriftsteller:innen und Journalist:innen im aktuellen Nahostkonflikt“ verabschiedet. Es ist uns ein Bedürfnis, uns von dieser Resolution im jetzigen Wortlaut zu distanzieren. In einem Absatz, beginnend „Zu den Toten gehören unsere Kolleg:innen …“, legt die Resolution eine Solidarisierung auch mit Autor:innen nahe, die gegen Jüd:innen gehetzt haben und/oder als Propagandist:innen des Terrors von Hamas und Hisbollah tätig waren. Diese Autor:innen wollen wir nicht als unsere Kolleg:innen bezeichnen.
Darunter ist beispielsweise der Autor Refaat Alareer. Er hat unter anderem öffentlich geleugnet, dass es während des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober 2023 sexualisierte Gewalt an israelischen Frauen gegeben hat und diese Berichte als israelische Propagandalügen bezeichnet.
Aufgeführt wird auch Mustafa Al-Sawwaf, Autor in palästinensischen Medien und hochrangiger Hamas-Funktionär. Er widersetzte sich unter anderem den Plänen, den Holocaust in den palästinensischen Schul-Lehrplan aufzunehmen.
Ebenfalls genannt werden Personen, die für Al-Aqsa-TV, betrieben von der Terrororganisation Hamas, oder die iranische Tasnim News Agency gearbeitet haben, die ebenfalls Propagandamedien der Terrorist:innen sind, wobei wir uns der Zwänge, denen Medienschaffende in Diktaturen unterliegen, bewusst sind.
Doch Menschen, die sich lautstark an der Dehumanisierung der anderen Seite beteiligten, waren nie unsere Kolleg:innen, sie genießen nicht den Schutz der PEN Charta. Zum Schutz der freien Presse gehört es, Journalismus von Terrorpropaganda zu unterscheiden, daher gilt unsere Verbundenheit und Solidarität allen Journalist:innen, die ihr Leben für eine freie Berichterstattung gerade aus Kriegsgebieten riskieren.
Unsere Verbundenheit und Solidarität gilt allen Jüd:innen und Israel:innen, die seit dem 7.10.23 international Ausgrenzung, Diffamierung und Terror durch eine antisemitische Allianz erfahren: Wir sind an ihrer Seite.
Unsere Trauer gilt den viel zu vielen Unschuldigen, die Opfer der israelischen Kriegsführung wurden und werden. Unsere Solidarität gilt allen Menschen, die, nicht erst seit dem 7.10.2023, unter dem Terror der Hamas, Hisbollah, et al. leiden, unsere Trauer jenen, die ihm zum Opfer gefallen sind. Wir trauern um alle Menschen, die durch den Krieg gegen den Terror sterben.
Ralf Bönt
Alida Bremer
Yevgeniy Breyger
Michael Ebmeyer
Orkun Ertener
Alexander Estis
Jan Feddersen
Cornelia Fiedler
Jörg Phil Friedrich
Julia Grinberg
Rebekka Kricheldorf
Stefan Laurin
Anne Lepper
Marko Martin
Ronya Othmann
Markus Ostermair
Eva Sichelschmidt
Peter Tiede
Stephan Wackwitz
Anna Yeliz Schentke
(Danke, Perlentaucher und Thierry Chervel!)
https://www.perlentaucher.de/intervention/distanzierung-von-einer-petition-des-pen-berlin.html
https://penberlin.de/fuer-den-schutz-von-schriftstellerinnen-und-journalistinnen-im-aktuellen-nahostkonflikt/